Jugendliche powern ohne Gewalt e.V. Vorstand: Lothar Grodde, Manfred Paul, Roberto Graf, Aachen, Aretzstraße 10 - 20
Ziele:
Förderung von Jugendlichen in Kooperation mit Schulen im Schulverband Aachen Ost durch Projekte, die die Eigenverantwortung stärken, die schulische Leistung verbessern, eine gesunde
Ernährung fördern und Berufsorientierung geben
Wir sind ein Verein der freien Jugendhilfe
Aachen, 11.09.2015
Sie sind beide untergebracht! (siehe unten)
Sie haben Ausbildungsstellen im Einzelhandel bzw. im Metallbau!
Tolle Jungs, tolle Lehrherren!
Danke!
Unterstützung – Unterstützung – Unterstützung – Unterstützung
Zwei von unserem Verein unterstützte junge unbegleitete Flüchtlinge haben im Sommer erfolgreich einen Schulabschluss der Sekundarstufe I gemacht.
Der weitere Weg führte in Ausbildung bzw. weiter zur Schule.
Nun wurden sie 18 Jahre, erhielten einen Aufenthalt nach §25 a und haben nun Anspruch auf Unterstützung durch das Jobcenter.
Dann kamen die Probleme, denn es gibt eine Gesetzeslücke.
Beide sind noch nicht 4 Jahre in Deutschland und haben somit keinen Anspruch auf BAFÖG.
Um weiter gefördert zu werden (Wohnung, Lebensunterhalt,..) musste der Schüler die Schule verlassen und er absolviert nun ein unbezahltes Praktikum und ist in eine Warteschlange geraten.
Die Auszubildende bekommt keine ausbildungsbegleitenden Hilfen.
Wer kann helfen?
jupoev@gmx.de
Stifterpreis für unseren Mitarbeiter Karim Djili
Der gebürtige Algerier und ehemalige Fußballprofi Adelkrim Djili leitet seit zehn Jahren Fußball-AGs an der Gemeinschaftshauptschule Aretzstraße. Fußball ist hier ein Mittel der Integration. Die Kinder lernen spielerisch, sich an Regeln zu halten und ganz nebenbei auch die deutsche Sprache, denn während des Trainings wird nur Deutsch gesprochen. Außerdem engagiert sich Herr Djili als ehrenamtlicher Integrationsbegleiter und Streetworker im Viertel Aachen Nord / Aachen Ost. Er ist ein Gesicht des Viertels, vermittelt in Konflikten, schlichtet Streitigkeiten und nimmt Kontakt zu Mitbewohnern in ihren Cafes und Vereinen auf.
Für die Jury war dies „Eine überzeugende Idee“, für
die Karim Djili die Auszeichnung von Laudatorin, Bürgermeisterin Margrethe Schmeer, entgegen nehmen durfte. „Ich mache nur meinen Job“, so der Fußballtrainer und ehrenamtliche Streetworker
bescheiden aber über das ganze Gesicht strahlend auf die Frage, was ihm diese Auszeichnung bedeutet. „Kinder sind wichtig und die Arbeit mit ihnen“, fügt er hinzu.
Wir wissen Karim´s Arbeit zu schätzen und freuen uns über diese Anerkennung.
DANKE KARIM !
Aachen, 10.11.2013
Stiller Held, unser Vorsitzender wurde ausgezeichnet
Die Auszeichnung „stiller Held“ wird in Aachen jedes Jahr von Eurotürk vergeben.
In diesem Jahr erhielt unser Vorsitzender Manfred Paul diese Auszeichnung.
In der Presse erschien der folgende Bericht:
Deutsch-Türkische Gesellschaft zeichnet Manfred Paul aus
Von: Werner Czempas
Lesen Sie mehr auf:
http://www.aachener-nachrichten.de/lokales/aachen/deutsch-tuerkische-gesellschaft-zeichnet-manfred-paul-aus-1.574504#plx582218688
Wenn nicht er, wer dann: Manfred Paul, zwei Jahrzehnte lang und im Februar pensionierter Rektor der Hauptschule Aretzstraße, ist „in Anerkennung seiner Verdienste um die Völkerverständigung
zwischen Türken und Deutschen“ mit dem „Stille-Helden-Preis 2013“ geehrt worden. „Klar, passt!“, gratuliert Oberbürgermeister Marcel Philipp bei der Preisübergabe.
Stille Helden: die bisherigen Preisträger
Der „Stille-Helden-Preis” wurde bisher verliehen an: 2004: Brigitte Jungheim (Leiterin der Wohnheimverwaltung des Studentenwerks, bemüht besonders um türkische Studierende), 2005: Petra Cohnen
(Leiterin des beruflichen Ausbildungswesens der RWTH), 2006: Rolf-Leonhard Haugrund (Geschäftsführer der Katholischen Stiftung Marienhospital Aachen), 2007: Orhan Güzel (Ausbildungsberater bei
der IHK Aachen), 2008: Bernd Scheiff (Präsident des Landgerichts Mönchengladbach, vorher Vize-Präsident am Landgericht Aachen), 2009: Petra Sauerland (Lehrerin am Paul-Julius-Reuter
Berufskolleg), 2012: Elisabeth Geusen (ehemalige CDU-Ratsfrau, vielfach ehrenamtlich aktiv).
Seit 2004 verleiht die Aachener Deutsch-Türkische Gesellschaft Eurotürk den Preis. Der will das stille Wirken von Menschen belobigen und sich für ihr selbstloses Tun bedanken. Er will anspornen,
nachzueifern auf dem Weg zu mehr Verständnis füreinander und über ethnischen Grenzen hinweg.
Hans-Josef Thouet, Aachener Honorarkonsul der Republik Türkei, trifft es in seiner Laudatio auf den Punkt: „Nicht immer ist dieses Tun in einer solchen Vielfältigkeit gegeben wie bei unserem
heutigen Preisträger. Denn diese Fülle verschiedener Aktivitäten ist wohl einmalig. Und dennoch nennen wir diesen Preis den stillen, denn er zeichnet Menschen aus, die ihr Tun nicht an die große
Glocke hängen, sondern durch ihre Aktivitäten ein moralisches Vorbild sind.“
Der „stille Held“ Manfred Paul: 20 Jahre Leiter der Hauptschule Aretzstraße im Multikulti-Viertel Ost mit rund 500 Schülern aus aller Welt und mehr als 50 Lehrern. Seine türkischen Schüler kennt
er mit Namen und besucht ihre Eltern zu Hause. Alle Wellen der Immigration und Asylsuchenden begleitet er stets positiv. Zu allen Migranten wie den Russland-Deutschen, den Schwarzafrikanern, den
Flüchtlingen vom Balkan und aus Afghanistan und zuletzt den Roma entwickelt er ein besonderes menschliches Verhältnis.
Er ist „Weltmeister im Heranziehen von Projekten“ (Thouet). 1995 gründet er den Verein „Jugendliche powern ohne Gewalt“ – Paul bleibt über die Pensionierung hinaus Vorsitzender und „damit seiner
Schule als wertvolle Stütze erhalten“ (Thouet).
1990 gründet Paul die Schülerfirma „Tu was gmbh“, was für „gib mir berufliche Hilfe“ steht. Mit den Eltern organisiert er den Bau einer Schulküche und eines Kiosks; Mensa und Kiosk werden von den
Schülern unter dem Motto „Schüler kochen für Schüler“ betreut. Konsul Thouet: „Manfred Paul lag am Herzen, dass seine Schüler schon früh mit Berufen in Verbindung gebracht werden und dadurch
reelle Chancen erhalten, nahtlos und mit Erfolg in ihnen schon vertraute Berufe hinüberzuwechseln. Dabei hilft ihm, dass er mit vielen Firmen Kontakt hält und über diese Verbindungen
Ausbildungsplätze vermittelt.”
Schulverband Aachen-Ost
Mit den Rektor-Kollegen von der Hugo-Junkers-Realschule und vom Geschwister-Scholl-Gymnasium gründet Paul 2010 den Schulverband Aachen-Ost und verhindert so die Schließung aller drei Schulen „und
damit die Sprengung der eingespielten Lehrerschaft, die ansonsten in alle Winde verstreut worden wäre“, so Hans-Josef Thouet. „Noch viel wichtiger war ihm, dass die Schüler des Ostviertels jetzt
wesentlich vereinfachter zwischen allen drei Schultypen je nach Eignung und Entwicklung weitervermittelt werden können.“
Der „außergewöhnliche Mensch“ (Thouet) Manfred Paul lernt mit seiner Frau Elisabeth 2007 auf einer Reise mit einem befreundeten afrikanischen Lehrer in dessen Heimatland Kongo die Nöte einer
Schule in Kinshasa kennen. Daheim gründen die Pauls einen Verein, sammeln Geld und unterstützen seitdem ein Krankenhaus und jährlich Schüler mit jeweils 100 Euro. 100 Euro, die ein Jahr Schule
ermöglichen.
Beginnend mit dem Aachener Friedenspreis 1997 wurde Manfred Paul für seine vielfältigen menschlichen Aktivitäten gewürdigt, auch bundesweit. Immer im Stillen. „Wenn es um Öffentlichkeitsarbeit
geht, steht nicht er auf der Bühne, sondern schickt seine Schüler vor“, gratuliert Konsul Thouet.
Da steht er nun, der „Stille Held“, im großen Gartenzelt im Haarener Heim des Eurotürk-Vorsitzenden Reiner Bertrand und ist ganz öffentlich, aber leise, und kann so bescheiden und so glaubhaft
sagen: „Der Mitmensch war und ist das Wesentliche in meinem Leben.“ Dass jedes Gespräch „wichtig ist mit einem Menschen, der mir seine Fremdkultur entgegenbringt und ich ihm meine für ihn
Fremdkultur“. Wie bedrückend und schlimm das damals für ihn als Junglehrer gewesen sei, den Konflikt zwischen türkischen und kurdischen Schülern zu erleben.
Aber: Dass man „doch etwas tun kann an den Problemen“. Reiner Bertrand hat neben der Preisurkunde einen Scheck für ein Schulpatenkind überreicht. „Für ein kongolesisches Kind ist es etwas
Besonderes, zu erfahren, von einem türkischen Verein in Deutschland gefördert zu werden und ein Jahr in die Schule gehen zu können“, dankt Paul. 30 Patenkinder zählt der Verein um die Pauls schon
in Kinshasa.
Beim immer noch sehr schweren Schritt der Türkei nach Europa habe Deutschland eine Chance verpasst, klagt Manfred Paul. Er sorgt sich um die deutsch-türkische Jugend, die doch beides sei, deutsch
und türkisch. Weshalb er appelliert: „Für ihre doppelte Staatsbürgerschaft sollten wir uns alle einsetzen und arbeiten.“ Der Christdemokrat Marcel Philipp klatscht Beifall.
Aachen, 15.05.2013